Category Archives: Meinung / Medien

ARRRbeit: Geißel der Menschheit!

Hier die Episode von »Kloß und Spinne« zum Thema ›Arbeit‹, sozusagen als Vorbereitung für das Gruppentreffen im März. ACHTUNG: dieses findet ausnahmsweise nicht am ersten, sondern am dritten Mittwoch im Monat statt: 21. März, 19 Uhr im Wiener Hof Café, Weberstrasse 25 im Bremer ›Viertel‹. Bitte vormerken. Vollständige Infos im Kalender.

Die von Volker Strübing kongenialen geschaffenen Figuren der gleichnamigen Animationsfilm-Serie sind die liebenswerten Inkarnationen einer Spezies, die so oder ähnlich wahrscheinlich in jeder Eckkneipe sitzt. Unter ihnen sind jene Artgenossen zu finden, die zwar absolut immer(!) den ultimativen Durchblick haben, es aber irgendwie nicht gebacken bekommen, daraus relevante Schlüsse für den eigenen Alltag zu ziehen. Und so sitzen sie tagein, tagaus am Tresen der Erbärmlichkeit des Lebens und vollführen für uns einen philosophisch-lebensanschaulichen Diskurs nach dem nächsten – ein Hochgenuss, besonders wenn Norbert, der Kneipenbesitzer mal wieder in vollem Umfang die Welt erklärt. Denn d’runter ist bei ihm nichts zu machen.

Gemeinsamer Jahresrückblick 2011 mit World Café und Perspektiven

Was waren 2011 – im nunmehr vierten Krisenjahr – die wichtigen Ereignisse?
Und wie geht es im neuen Jahr weiter?

Am Mittwoch den 4. Januar machen wir einen gemeinsamen Jahresrückblick 2011 mit dem Schwerpunkt Krise und Widerstand.
Alle Anwesenden sind herzlich eingeladen, eigene und fremde Eindrücke in einem World Café auszutauschen. Dazu sammeln und diskutieren wir Impulse für einen globalen und gesellschaftlichen Wandel, stellen Zusammenhänge her und Fragen nach Perspektiven für die Zukunft.

Abseits des Medien-Mainstream, sei die Frage auch an uns selbst gerichtet:
Wovon lohnt es sich zu berichten, was nicht in ›den Medien‹ Aufnahme und Verbreitung gefunden hat?
Was können wir ergänzen?
An welchen Ereignissen haben wir selbst teilgenommen und was wäre Wert, dass andere davon erfahren?

Ergänzend dazu diskutieren wir Medienmaterial und ziehen anschliessend gemeinsam Resümee.
• Was steht für die nähere Zukunft zu erwarten?
• Welche Themen gilt es weiter zu verfolgen?
• Worin liegen die Chancen von Protesten, alternativen Konzepten und eigenem Handeln?
• Wie und wobei lohnt eigenes Engagement?

19 Uhr im Wiener Hof Café, Weberstr. 25, 28203 Bremen

Wir freuen uns auf rege Beteiligung und wünschen Alles Gute für das neue Jahr.

Die ›echte Demokratie‹-Bewegung hat unsere Mitwirkung verdient

Noch unter dem Eindruck der unerwartet tiefgreifenden Veränderungen und Umwälzungen weltweit, stellen sich die Fragen nach einem Resümee des vergangenen Jahres und den zu erwartenden Entwicklungen für das Kommende.

Ganze Regionen und Staaten sind innerhalb weniger Wochen neuen Machtverhältnissen unterworfen worden und oftmals waren in diesen Zusammenhängen Worte wie ›Geld‹, ›Demokratie‹, ›Krise‹, ›Sachzwang‹ und mitunter ›Krieg‹ zu vernehmen – die Worte kamen aus allen politischen Richtungen und sie wurden von ihren Absendern mit unterschiedlichsten Bedeutungen und widersprüchlichsten Einschätzungen versehen.

Noch ist unklar wie sich die Veränderungen langfristig auswirken werden, aber manche der daraus hervorgegangenen Impulse sind auf breite Resonanz einer aufkeimenden Bürger- und Demokratiebewegung gestossen und die dadurch entfachten Prozesse streben offenkundig nach Fortsetzung in 2012.

Viele dieser Ereignisse sind, neben den beinahe klassischen zu nennenden Themen ›soziale Gerechtigkeit‹ und ›Teilhabe am Wohlstand‹, wesentlich verbunden mit einer ›Krise der Demokratie‹ – und das nicht nur in den von der Euro-Krise gebeutelten Industrienationen.
Besondere Aufmerksamkeit erfuhr im Herbst des vierten Jahres der Krise die Demokratiebewegung, die unter ›Echte Demokratie Jetzt!‹ und ›Occupy‹ bekannt geworden ist und deren Aufruf sich mehrere Millionen Menschen weltweit angeschlossen haben.

Diese Unzufriedenheit mit der (von Banken, Konzernen und Partialinteressen unterwanderten) parlamentarischen Demokratie, war zuvor vielfach anhand der schwindenden Wahlbeteiligung gemessen worden.
Doch sie gipfelt nun, angesichts einer Flut angeblich ›alternativloser Sachzwänge‹ und vielerlei Possen unverblümten Machtmissbrauchs, in massiven Zweifeln seitens der Bevölkerung an der generellen Möglichkeit zur faktischen Mitbestimmung im politischen System.

Allein dieser Zweifel hat das Zeug dazu, mithin ein Glaubenssystem zu killen. In dieser Unzufriedenheit und Empörung verknüpfen sich letztlich auch die vorgenannten Themen (Teilhabe und Gerechtigkeit) zu einer Zuspitzung auf die Frage danach, wer, wen, warum und wie beherrschen soll, kann und darf.

Diese Herrschaft durch die Demokratie westlicher Prägung ist auf Mitwirkung der Beherrschten angewiesen. Fehlt der Glaube an die guten Absichten von Demokratie und Kapitalismus, so wird der Mechanismus der sanften Ausbeutung gestört. Daher zittern schon heute jene, die Staats-, Rechtssystem und Bankenwesen wohlweisslich zu ihrem alleinigen Vorteil einzurichten wussten und diese Privilegien derzeit noch mit allen Mitteln der Einflussnahme durch Bildung und Medien zu verteidigen vermögen.
Abseits des Mainstreams erkennen die Menschen jedoch, dass diese Privilegien, welche Jahrhunderte die Gewährleistung für die Ausbeutung der Menschheit durch die Profiteure gewesen sind, fallen müssen, will man sich nicht weiter mit ein bißchen Konsumfreiheit abspeisen lassen.

Letztlich ist es die alles entscheidende Herrschafts- und Machtfrage, die an uns selbst durch das Fehlen und in der Notwendigkeit einer Gegen-Macht gestellt wird.
Die Frage lautet: Was machen wir? Was macht der Souverän?

Verkehrte Umverteilung: Ursachen für den sozialen Abstieg der Vielen – auch der Mittelschicht

»Da nicht nur die Armut, sondern parallel dazu auch der Reichtum in einer früher unbekannten Weise wächst, ist die soziale Polarisierung neben der Prekarisierung das Kardinalproblem unserer Gesellschaft und vornehmlich mehr ausgleichende Gerechtigkeit nötig.« – Prof. Christoph Butterwegge, Autor von Armut in einem reichen Land

Die Einkommens- und Vermögensverteilung zwischen oben und unten klafft immer drastischer auseinander. Neu daran: die Mittelschicht ist stark in diesen Sog der Verarmung geraten, wie diese Beiträge von spiegel und arte zeigen. Die wenigen Reichen werden stetig reicher und gleichzeitig gibt es zunehmend mehr arme Menschen, die noch dazu immer ärmer werden. 2007 besassen 27% der Erwachsenen gar kein Vermögen oder waren verschuldet – aber 6% der Bevölkerung besaßen die Hälfte des Volksvermögens und erhielten 36% aller Einkünfte. Die reichsten 1% verfügen über 23% des gesamten Volksvermögens! – Tendenz steigend (Quelle bpb/DIW). Als Erbringer eines Großteils des Steueraufkommens, stehen uns beim sozialen Einbruch der Mittelschicht erhebliche Auswirkungen auf die Gesamtheit der Gesellschaft im Sozialstaat bevor. Was bisher Continue reading

TV-Primetime für das Grundeinkommen: ein Anfang ist gemacht

Vorab ein Hinweis in eigener Sache: Der Auftakt unseres monatlichen Programms beim Gruppentreffen jeden ersten Mittwoch im Monat muss leider verschoben werden: Die für den 2. März geplante Filmvorführung von Lektionen zum Grundeinkommen mit anschliessender Möglichkeit für Fragen findet am Mittwoch den 16.03., 19 Uhr (also 2 Wochen später) statt.
Wir bitten diesen Termin vorzumerken und die Verschiebung zu entschuldigen.

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Das ZDF macht den Anfang und widmet dem Grundeinkommen eine Sendung im Hauptsender, nachdem phoenix, 3sat, arte und einige Dritte der ARD vorsichtig das Terrain sondiert haben (bei Anne Will gab es vor einem Jahr noch zensurähnliche Blockaden). Continue reading

Empört Euch! – und fordert die Umsetzung der Menschenrechte

»Neues schaffen, heisst Widerstand leisten – Widerstand leisten, heisst Neues schaffen.« – Franz Segbers zitiert Stéphane Hessel

Als Nachlese des vom BIG initiierten Vortrags von Prof. Franz Segbers, sei hier mit besonderer Empfehlung auf das in einer Veranstaltungspause live geführte Interview des Hessischen Rundfunks hingewiesen.
Aus Anlass der Veröffentlichung von Indignez vous! – Empört Euch! von Stéphane Hessel in der authorisierten deutschen Übersetzung von Michael Kogon, wurden in dem Radiobeitrag vier renommierte deutsche Soziologen (darunter F. Segbers) und Wirtschaftswissenschaftler zur Bedeutung der Publikation im deutschsprachigen Raum befragt.
Das kleine, kaum 30-seitige Bändchen hat dem 93-jährigen ehemaligen Résistancekämpfer, KZ-Häftling, Diplomat und Mitautor der UN-Menschenrechtserklärung binnen weniger Wochen fast eine Millionen verkaufter Exemplare allein in Frankreich beschert.
Hessel fordert darin einen friedlichen Aufstand für eine würdige Gesellschaft, gegen »die kollektive Amnesie, die Verachtung der Schwächsten und den unerbittlichen Wettstreit aller mit allen« und hat damit einer schwelenden aber ohnmächtigen Empörung (Segbers), wiewohl unbeabsichtigt, eine Bestseller-Stimme gegeben und damit vorwiegend grosse Zustimmung hervorgerufen.

Franz Segbers hatte in seinem Schlusswort aus Stéphane Hessels Pamphlet vorgetragen und dafür von Seiten des Publikums viel Applaus erfahren.

Der vorraus gegangene und sehr gut besuchte Vortrag zu einem humaneren und umfassenden Verständnis von Arbeit und einer im Wortsinn notwendigen Umsetzung der Menschenrechte z.B. in Gestalt eines bedingungslosen Grundeinkommens, wie auch die anschliessende Diskussion in der Bremer St. Stephani-Gemeinde, haben einmal mehr gezeigt, dass beim Thema BGE die trennenden Linien nicht zwischen links und rechts, oben und unten, sondern Continue reading

Gesellschaftlicher Wandel und Grundeinkommen: Jahresrückblick 2010 und Vorschau 2011 mit Links

10/2010 Oldenburg Demo KRACH SCHLAGEN
Wutbürger
wurde zum Wort des Jahres 2010 gewählt. Das ist mehr, als ein dezenter Hinweis. Was offenkundig fehlt, ist Bürgerbeteiligung durch direkte Demokratie! Und das nicht nur ‘bei uns’: derzeit lehnen sich mehrere Völker gleichzeitig und Continue reading

Wikileaks: Ein Medienupdate

STAND 30.01.2011 | KEEP US STRONG | APPELL UNTERZEICHNEN

»Es gibt kein Verbrechen, keinen Kniff, keinen Trick, keinen Schwindel, kein Laster, das nicht von Geheimhaltung lebt.
Bringt diese Heimlichkeiten ans Tageslicht, beschreibt sie, attackiert sie, macht sie vor allen Augen lächerlich. Und früher oder später wird die öffentliche Meinung sie hinwegfegen. Bekannt machen allein genügt vielleicht nicht – aber es ist das einzige Mittel, ohne das alle anderen versagen…«
– Joseph Pulitzer (1847-1911)

Aktuell:
Bundestag | ePetition noch bis 25.02.2011 mitzeichnen:
Zum gesetzlichen Schutz von whistleblowern
bremer friedensforum | Bremer Firma OHB durch wikileaks im Fokus
tagesschau | OHB-Chef entlassen
Die Zeit | Steuer-CDs: Schweizer Informant vor Gericht

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Doku-Video des Vortrags von Werner Rätz

Video-Dokumentation des Vortrags Emanzipatorisch oder neoliberal – alles egal? Wirtschafts- und sozialpolitische Folgen der Einführung eines Bedingungslosen Grundeinkommens am 21.09.2010 von Werner Rätz (attac) in der Veranstaltungsreihe “Teilhabe für Alle!” zur Woche des Grundeinkommen 2010 in Bremen.

Gerne etwas schroff, aber ehrlich – der Berliner zum BGE

Ja… was soll man da sagen?! … einfach ansehen.