24.09.2010 | Woche des Grundeinkommens | Haus der Wissenschaft, Bremen
Podiumsdiskussion mit Matthias Dilthey (BGE-Initiative Nürnberg) Erlangen, Klaus Mendrina (Katholische Arbeitnehmer Bewegung) Osnabrück und Christoph Spehr (Die Linke) Bremen.Moderation: Armin Simon (Journalist) Bremen
Die Idee des bedingungslosen Grundeinkommens ist in der Breite der Gesellschaft nahezu angekommen. Wir wollten von profilierten Befürwortern des BGEs, die jeweils eigene Modelle …
vertreten, etwas über die Besonderheiten dieser Modelle erfahren, deren Umsetzbarkeit und die Berücksichtigung des Aspekts der “Teilhabe”.
Zudem wollten wir wissen, wann das BGE oder das emanzipatorische GE nach Meinung der Podiumsgäste eingeführt sein wird.
Klaus Mendrina und Christoph Spehr schätzten jewils etwa eine Frist von ca. 20 Jahren. Matthias Dilthey bezog neben dem ‘wann’ auch das ‘ob’ in die Fragestellung ein, da seiner Aussage nach das GE erst dann ‘kommen wird’, wenn die Menschen in grosser Zahl in der Lage sind es zu denken und die Notwendigkeit eigenen Handelns zur Erlangung des GE erkennen können.
Die drei hier vorgestellten Modelle entsprechen allesamt dem Kriterium der Bedingunglosigleit, also ohne Bedürftigkeitsprüfung und ohne Arbeitszwang. Allerdings sind sie in ihrer jeweiligen Höhe unterschiedlich und zum Teil auch in der Motivation. Es ging in der Diskussion also zum einen mal wieder um die Menschenbilder, die jedes Modell für sich vertritt, zum anderen aber auch um pragmatische Aspekte der Finanzierung, die entsprechend den Umgang mit der Teilhabe oder der Haltung zur Umverteilung durchblicken lassen.
Ein weiteres Unterscheidungsmerkmal ist die emanzipatorische (befreiende, Unabhängigkeit fördernde) Komponente, die besonders von Matthias Dilthey mehrfach dargelegt und als anzustrebende Zielsetzung eingefordert wurde. An dieser Frage entspann sich entlang der finanzierungs- und steuertechnischen Fragen eine lebhafte Debatte.
Die Dokumentation des Vortrags auf Video ist in Arbeit und erscheint demnächst hier.
Hallo,
ich bin Hartz IV Empfänger und war zwischendurch selbständig, habe als Gartenpfleger auf Auftrag gearbeitet. Da ich in dieser Zeit kein Hartz IV bekam, musste ich die Krankenkassengebühren selber zahlen, was aufgrund zu niedrigen Einkommens schwierig bis fast unmöglich war und um Leute einzustellen fehlte mir das Geld ebenfalls. Wenn ein bedingungsloses Grundeinkommen beschlossen wird, werde ich mein Geschäft sofort wieder aufmachen, diesmal aber Leute einstellen, um mehrere Aufträge gleichzeitig anzunehmen. Von daher bin ich dafür.
Viele Grüsse, Didi
Ein solches Modell würde wie jede andere Veränderung seine Vor- und Nachteile mit sich bringen, aber aktuell glaube ich kaum, dass es auch tatsächlich umgesetzt werden kann. Dafür muss sich doch noch einiges ändern. Ich bin sehr gespannt, wie sich dieses Thema auch in Zukunft noch entwickeln wird, denn der Grundgedanke ansich und schon ein ganz wichtiger Schritt.