»Da nicht nur die Armut, sondern parallel dazu auch der Reichtum in einer früher unbekannten Weise wächst, ist die soziale Polarisierung neben der Prekarisierung das Kardinalproblem unserer Gesellschaft und vornehmlich mehr ausgleichende Gerechtigkeit nötig.« – Prof. Christoph Butterwegge, Autor von Armut in einem reichen Land
Die Einkommens- und Vermögensverteilung zwischen oben und unten klafft immer drastischer auseinander. Neu daran: die Mittelschicht ist stark in diesen Sog der Verarmung geraten, wie diese Beiträge von spiegel und arte zeigen. Die wenigen Reichen werden stetig reicher und gleichzeitig gibt es zunehmend mehr arme Menschen, die noch dazu immer ärmer werden. 2007 besassen 27% der Erwachsenen gar kein Vermögen oder waren verschuldet – aber 6% der Bevölkerung besaßen die Hälfte des Volksvermögens und erhielten 36% aller Einkünfte. Die reichsten 1% verfügen über 23% des gesamten Volksvermögens! – Tendenz steigend (Quelle bpb/DIW). Als Erbringer eines Großteils des Steueraufkommens, stehen uns beim sozialen Einbruch der Mittelschicht erhebliche Auswirkungen auf die Gesamtheit der Gesellschaft im Sozialstaat bevor. Was bisher als unvorstellbar galt: sie ist bereits heute gezwungen, starke Einbussen und soziale Entsicherung hin zu nehmen. Es ist das Ergebnis einer kurzfristig gedachten und klientelorientierten Steuerpolitik, die unnötig, ja sogar selbst verschuldet und gefährlich ist. Die Lösungskompetenz der Eliten bleibt nicht zuletzt deswegen weiterhin fragwürdig – abgesehen von ihrem fehlenden Willen dieser Ungleichheit Einhalt zu gebieten. Der demokratische Grundauftrag an alle Politiker, den sozialen Zusammenhalt vor allem anderen zu gewährleisten, wird nicht erfüllt!