Wikileaks: Ein Medienupdate

STAND 30.01.2011 | KEEP US STRONG | APPELL UNTERZEICHNEN

»Es gibt kein Verbrechen, keinen Kniff, keinen Trick, keinen Schwindel, kein Laster, das nicht von Geheimhaltung lebt.
Bringt diese Heimlichkeiten ans Tageslicht, beschreibt sie, attackiert sie, macht sie vor allen Augen lächerlich. Und früher oder später wird die öffentliche Meinung sie hinwegfegen. Bekannt machen allein genügt vielleicht nicht – aber es ist das einzige Mittel, ohne das alle anderen versagen…«
– Joseph Pulitzer (1847-1911)

Aktuell:
Bundestag | ePetition noch bis 25.02.2011 mitzeichnen:
Zum gesetzlichen Schutz von whistleblowern
bremer friedensforum | Bremer Firma OHB durch wikileaks im Fokus
tagesschau | OHB-Chef entlassen
Die Zeit | Steuer-CDs: Schweizer Informant vor Gericht


n-tv | Assange: CIA infiltriert arabische Welt, Folterzentren für US-Gefangene und Lebensversicherung durch neue Leaks?
Focus | US-Depeschen: Israel bereitet sich auf „großen Krieg“ vor

Die Zeit | US-Depeschen: Israelischer Angriff auf syrischen Atomreaktor

zdnet | FBI untersucht Vergeltungsangriffe gegen Konzerne

sueddeutsche.de | Bank of America: Kein Geld für Wikileaks
Vaughn Smith: Freund und Helfer für Julian Assange

FR | Aufruf zur Plakatkampagne für Wikileaks
Auslieferungs- und Anklagevermutungen wegen Spionage und Anstiftung des US-Obergefreiten Bradley Manning zum Geheimnisverrat in den USA erhärten sich

Focus | Assange kündigt neue Enthüllungen an

TAZ | Gericht in London hat entschieden: Assange kommt frei
Britische Staatsanwaltschaft hatte die Freilassung verhindert. Anklage in USA droht

Die Zeit | gibt sich wegen der Nichtberücksichtigung als Medienpartner von Wikileaks beleidigt – und stichelt zurück, indem der Mitherausgeber die Plattform als politisch motivierte NGO einstuft und damit das für die drohende US-Anklage wichtige Medien- und Informations-Freiheitsprinzip anzweifelt.
Einzig ein Zeit-Blogger ordnete die Bedeutung der Angriffe gegen Wikileaks aus differenzierter Sicht und mit Überblick ein. Arme alte Leitmedien-Tante-Zeit.

Inzwischen macht sich auch die Industrie Gedanken, wie man sich vor geleakten« Betriebsgeheimnissen schützen könnte. Transparenz als Produkt wird es wohl auf absehbare Zeit nicht geben sollen. Schade….

Ältere Meldungen… 15.12.2010
tagesschau.de
Freilassung nicht vor Donnerstag

WELT.online:
saubere Schmutzkampagne, der Welt: Assange und seine peinliche Spur im Internet
Da hat sich mal wieder ein sogenantes Hauptmedium als ferngelenkt verraten. Angebliche Peinlichkeiten sind aber gänzlich ohne Substanz, liebe Welt: “where is the beef?” fragt ein Kommentator ironisch

RP: Assange online-Spiel

TELEPOLIS:
Die fünfte Gewalt Warum es Wikileaks und dergleichen braucht: die heutigen, zum teil gelenkten Medien nehmen ihren Kontroll- und Informationsauftrag nicht wahr.

“Der Backlash gegen WikiLeaks war zu erwarten!
Evgeny Morozov, Experte für Internet und Globalpolitik erläutert Zusammenhänge auf globaler Ebene

Viele Hobel, aber keine Späne?
Die arabischen Diktatoren können sich wieder einmal gelassen zurücklehnen – arabische Reaktionen auf die Wikileaks-Enthüllungen
TAGESSPIEGEL: Alles zu Wikileaks

ZDF: Assanges Appell zum Widerstand
Inhaftierter Wikileaks-Gründer äußert sich kämpferisch

TAZ: Amazon hackt sich selbst
Nach vermeintlicher Hacker-Attacke

Schlag auf Schlag im Info-Krieg

NZZ: 12. Dezember 2010
Massenmobilisierung im Internet
Die Anhänger der Enthüllungs-Website Wikileaks schlagen zurück

//heise.de
Neuste WL-Enthüllungen über US-Pharmakonzern und juristische Konsequenzen für Hackerangriffe

// AFP
Hunderte in Australien demonstrieren für Wikileaks-Chef Assange

// chip-online.de
Blockaden ziehen weite Kreise im Cyber-War 09.12.2010

reuters
WikiLeaks-Anhänger setzen Rache-Feldzug im Internet

// democracy.org
über die Verhaftung von J. Assange und den US-Krieg gegen Wikileaks vom 07.12.2010
über Geheimhaltung/Veröffentlichung: Pro und Contra-Interview vom 3.12.2010

// BBC
Annonymous hacktivists say: “We are trying to keep the internet free”

// FR-online
Wichtige Wikileaks-Enthüllungen im Kurzüberblick bei FR-online.de

// telepolis und heise-online.de
10.12.2010
Die Website von Visa wird nun von Hacktivisten lahm gelegt
Der Vizepräsident von PayPal machte deutlich, dass das US-Außenministerium Druck ausgeübt hat, Zahlungen an WikiLeaks zu unterbinden.

08.12.2010 | Florian Rötzer
Assange, die angebliche Vergewaltigung und der Europäische Haftbefehl

Das Internet schlägt zurück
Nach den Sperrungen von PayPal, Amazon und der Abschaltung von Servern bei EveryDNS: Wikileaks ruft mit Erfolg Internetnutzer zur Weiterverbreitung der Dokumente auf, Piratenparteien unterstützt technisch

kommentar auf telepolis

// spiegel-online
alles auf SPON zu wikileaks
US-Unis warnen vor Karrierekiller WikiLeaks
spiegel.de/netzwelt/netzpolitik

spiegel.de/politik/ausland

// sueddeutsche.de
Kreditkartenfirmen: Ku-Klux-Klan ja, Wikileaks nein

// ARD
Assange-Festnahme: Marion Schmickler zu den US-Reaktionen und die erhoffte Auslieferung in die USA wegen Spionageanklage

Amazon sperrt Server für WikiLeaks (Tagesschau.de)

// rheinische post-online

// Carta.de
WikiLeaks: Staatsfeind Nr.1

// democracynow.org berichtet umfänglich in der Sendung vom 8.12. auf Englisch.

// the guardian [UK] & der freitag [DE]
Wikileaks IV | 29.11.2010 02:55 | Robert Booth, Julian Borger
Operationen gegen die UN
In zahllosen Spionage-Direktiven für US-Diplomaten wird klar: Der amerikanische Durst nach sensiblen Informationen macht selbst vor den Rechten der Vereinten Nationen (UN) keinen Halt

Demokratie | 01.12.2010 09:30 | Heather Brooke
Digitale Revolution
Digitale Daten sind leichter und gleicher – es ist schwieriger sie zu unterdrücken, als sie zu verbreiten: wie die Daten aus siprnet in die Welt kamen

Informationsfreiheit | 02.12.2010 | Jakob Augstein
Wir Untertanen

Die Bürger wollen Akteneinsicht und das Internet kann sie gewähren. Wissen ist keine Gefahr für die Demokratie, staatliche Desinformation schon

US-Hegemonie | 29.11.2010 | David Leigh
Diplomatischer Supergau
Die Veröffentlichung der Depeschen amerikanischer Botschaften stürzt Washington in eine diplomatische Krise. Hillary Clinton ist verzweifelt um Schadensbegrenzung bemüht

// nachdenkseiten.de
Albrecht Müller sagt warum wir Wikileaks-Enthüllungen für Deutschland brauchen: Zu Wikileaks und Ulrich Deppendorf/ ARD Brennpunkt

Aus aktuellem Anlass und aus Sorge um die Presse-, Meinungs- und Informationsfreiheit, erscheint es uns wichtig, auf die Zusammenhänge um den massiven Angriff gegen Wikileaks hinzuweisen. – Die Redaktion.

Die Whistleblower-Plattform, die im Frühjahr 2010 durch die Veröffentlichung eines US-Kampfhubschrauber-Videos und hundertausender, teils vertraulicher Originaldokumente aus dem Irak- und Afghanistankrieg für Aufsehen gesorgt hatte und zuletzt ende November abermals 250tsd. Depeschen aus US-Botschaften veröffentlichte, steht selbst heftig unter “Beschuss”.
Nach Medienberichten und anderen Quellen gab es massive Angriffe auf die Wikileaks-Server, während gleichzeitig die Orga- und Spenden-Struktur der NGO bedroht ist. Mastercard, Visa, PayPal, Amazon und der Webhoster kündigten, z.T. unter Berufung auf Vertragsbrüche, beinahe zeitgleich die Kooperationen auf, obwohl bisher keine Urteile vorliegen. Es besteht der Verdacht auf gelenktes Vorgehen der Wikileaks-Gegner.
Die Stimmung nicht nur in US-Medien ist teilweise sehr unsachlich und greift die Rechte auf Meinungs- und Pressefreiheit massiv an (siehe links). Die konservative Washington Post veröffentlicht einen Mordaufruf gegen Wikileaks-Gründer Julian Assange, ein US-Heimatschutzsenator fordert von allen Unternehmen den umfassenden Wikileaks-Boykott und ein Ex-Senator die Hinrichtung der Wikileaks-Informanten wegen Hochverrats.
Assange ist unter dem im August wegen Geringfügigkeit eingestellten Sexualdeliktverdacht, welcher wieder aufgenommen wurde, zur Freude der USA in Großbritannien in Haft genommen, nachdem er wegen der durch die schwedische Staatsanwaltschaft angeordneten “Befragung” auf die Liste der meistgesuchtesten Personen bei Interpol gesetzt worden war. Ihm droht nun die Auslieferung in das, den USA besonders nahestehende Schweden und von dort in die USA, ohne in irgendeinem Zusammenhang rechtskräftig beschuldigt zu sein! Die US-Regierung prüft derzeit die Machbarkeit einer Spionage-Anklage gegen Assange – notfalls sollen im nationalen Interesse sogar Gesetze geändert und Gesetzeslücken geschlossen werden.
Der deutsche Sprecher Daniel Schmitt verkündete seinen geordneten Rückzug aus Wikileaks wegen interner Unstimmigkeiten mit Assange.

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